WORUM GEHTS
WO & WIE

Fortbildung | Basiswissen

WORUM geht´s

In diesen Seminaren dreht sich alles um „die Basics“. Jedes Seminar greift einen wichtigen Bereich rund ums Thema „Trauma“ auf und vermittelt dazu den aktuellen Wissens- und Forschungsstand. Damit bieten diese Seminare eine optimale Basis für die praktische therapeutische Arbeit.

Die Seminare zum Basiswissen richten sich an Kolleg:innen aus dem KJP-Bereich, aber ebenso an Kolleg:innen, die therapeutisch und beratend mit Erwachsenen arbeiten. Damit sie für alle möglichst unproblematisch verfügbar sind, finden diese Seminare, soweit inhaltlich vertretbar, online statt.

Alles über die einzelnen Seminare finden Sie unten. Die aktuell buchbaren Seminartermine gibt`s auf dem Anmeldebogen.

WO und WIE | Für WEN

Alle Seminare dauern von 10.00 bis 18.00 Uhr, mehrtägige Seminare am letzten Tag von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr (jeweils 8 UE). Die Seminare finden entweder im Forum La Vida in Köln Bayenthal (Bernhardstr. 15) oder Online statt (s. aktueller Anmeldebogen). Die Kosten betragen 270 € pro Präsenz-Seminartag oder 230 € pro Online-Seminartag (220 € bzw. 170 € für Therapeut:innen in Ausbildung).

Bei den Präsenz-Seminaren ist die Verpflegung im Preis inbegriffen. Diese besteht aus Getränken sowie einem leichten Mittagessen und Zwischensnacks in den Pausen (alle Mahlzeiten auch mit vegetarischem/veganem und glutenfreiem Angebot).

Fortbildungspunkte werden für alle Seminare bei der Psychotherapeutenkammer NRW beantragt.

Für WEN

Die Seminare richten sich an alle, die therapeutisch oder beratend mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Teilweise sind die Seminare auch für Kolleg:innen aus dem Erwachsenenbereich geeignet (jeweils vermerkt).

Für Teams aus Jugendhilfe, Schule oder Kitas sind Inhouse-Seminare buchbar. Die jeweiligen Inhalte werden individuell abgesprochen. Kosten s. u. www.praxis-wulf.de/fortbildung.

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Termine und AnmeldungAnmeldebogen als PDF

SEMINARE

Seminare

Basiswissen Trauma *

Wenn Vorstellungsgrund oder Anamneseinformationen das Vorliegen einer Traumatisierung zeigen, stellen sich umgehend einige Fragen: Kolleg:innen ohne Traumaausbildung sind zunächst mit der Entscheidung konfrontiert, ob und wie weit sie traumatisierte Kinder und Jugendliche nach der Therapieausbildung überhaupt begleiten können. Zumal der direkte Weiterverweis an traumaerfahrene Therapeut:innen an monatelangen Wartezeiten scheitert. Und alle, ob mit oder ohne Traumaausbildung, stehen dann vor den wichtigen Fragen dieser Phase – Wie sind Psychoedukation und Stabilisierung am besten zu gestalten? Und ist eine Bearbeitung zu diesem Zeitpunkt sinnvoll oder nicht? Und da fühlen sich auch Kolleg:innen mit Traumaausbildung nicht selten unsicher.

Denn während in der Therapieausbildung das gesamte Thema „Trauma“ vollkommen unterrepräsentiert bleibt, liegt auch der Schwerpunkt der meisten Traumaseminare auf der Technik zur Bearbeitung – und weniger auf neurobiologischem Wissen und all dem, was bis zu einer Bearbeitung alles passieren muss. Dabei stellt eine gute Idee, was ein Trauma hirnphysiologisch bedeutet, einen sicheren Anker für den gesamten Prozess der Traumaarbeit zur Verfügung - für Therapeut:innen wie Patient:innen. Und eine gut gelingende Stabilisierungsphase legt nicht nur den Grundstein für das Commitment des/der Patient:innen, sondern ist auch die Basis für das Gelingen des therapeutischen Prozesses – ob mit oder ohne anschließende Traumabearbeitung.

Und weil ich mir wünschen würde, dass alle Therapeut:innen, mit oder ohne Traumaausbildung, bei diesem Thema neugierig und gelassen bleiben können, dreht sich in diesem Seminar alles ums Basiswissen: Welche verschiedenen Arten der Traumatisierung gibt es und wie entstehen sie? Warum geht ein Trauma nicht von selbst wieder weg und was verändern solche „noch aktiven“ belastenden Erinnerungen für einen Menschen? Wie gelingt eine gute und wertschätzende Trauma-Psychoedukation für Kinder, Jugendliche und Erwachsene? Und wie gelingt, auf dieser Grundlage, eine gemeinsame Einschätzung darüber, ob, wie und wann eine Bearbeitung angepeilt werden soll? Wie kann Stabilisierung an die individuelle Symptomatik angepasst werden oder „Warum klappt diese verdammte Tresorübung manchmal einfach nicht?“ Und welche Ressourcen müssen für den Startschuss einer Bearbeitung vorhanden sein und wie können sie überprüft bzw. aufgebaut werden?

Das Seminar richtet sich an alle, die therapeutisch und beratend mit Kindern und Jugendlichen wie auch mit Erwachsenen arbeiten. Die Inhalte des Seminars sind außerdem Grundlagenwissen für das Anwendungsseminar „Traumaarbeit – Los geht`s!“.

* Trauma ist hier nicht zwingend im Sinne der ICD-Diagnose PTBS zu verstehen, sondern im Sinne eines belastenden und noch nicht verarbeiteten Lebensereignisses, das zu therapiebedürftiger Symptomatik führt oder beiträgt.

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Basiswissen Dissoziation

Neulich saß ich in einer EMDR-Fortbildung und die belgische Dozentin sagte in einem Nebensatz, sie gehe davon aus, dass die Therapeut:innen in Deutschland sicher umfassend über das Thema Dissoziation informiert seien. Wenn es doch mal so wäre, dachte ich.

Denn ich weiß heute, wie viel klarer manches wird, wenn man die verschiedenen Erscheinungsformen von Dissoziation erkennen, und therapeutisch darauf reagieren kann.

Heute weiß ich, warum manche Patient:innen wirken, als wären sie „nicht richtig da“, obwohl sie motiviert zu mir kommen. Heute erkläre ich in Supervisionsstunden, dass es wahrscheinlich Dissoziation ist, die zu einem irritierend flachen und unemotionalen Bericht über schlimmste Erlebnisse führt und werbe dafür, die Berichte als glaubwürdig anzusehen. Ich habe dissoziative Prozesse als Möglichkeit im Hinterkopf, wenn Vergesslichkeit, plötzliche Müdigkeit oder Lücken in den eigenen Lebenserinnerungen berichtet werden. Denn so wirksam Dissoziation im Umgang mit Schutzlosigkeit und Überlastungserleben ist, so schwierig sind die „Nebenwirkungen“ als Schattenseite dieses biologisch eingebauten Rettungsmoduls. Konzentrationsschwierigkeiten, Kontrollverlustgefühle und Wahrnehmungsstörungen beeinträchtigen den Alltag und stehen damit auch einer erfolgreichen therapeutischen Arbeit häufig im Weg.

Ich möchte Ihnen in diesem Seminar vermitteln, was passiert, wenn die Integration des eigenen Erlebens und die Verbundenheit mit der Umwelt unterbrochen wird, um nicht mehr erleben zu müssen. Anders formuliert: Ich möchte zeigen, was geschieht, wenn im Gehirn die Dissoziation an die Stelle von Assoziation getreten ist. Ich möchte Ihre Wahrnehmung für diese Prozesse schärfen, Ihnen die verschiedenen Entstehungs- und Erscheinungsformen vorstellen und therapeutische Ansatzpunkte für Stabilisierung und Behandlung vermitteln. Kurzum möchte ich Ihnen das Seminar anbieten, was ich mir, aus jetziger Sicht, schon vor vielen Jahren selbst gewünscht hätte – natürlich auf dem neuesten Stand der Forschung.

Das Seminar richtet sich an alle, die therapeutisch und beratend mit Kindern und Jugendlichen wie auch mit Erwachsenen arbeiten. Die Inhalte des Seminars sind außerdem Grundlagenwissen für das Anwendungsseminar „Traumaarbeit – Jetzt wird`s komplexer!“.

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